Zurück zur ÜbersichtWorld/Welt Café

Sich austauschen – Ideen entwickeln

Bürgerbeteiligungsverfahren


Mit der Methode „World Café“ oder „Welt Café“ können viele Menschen in kleinen Gruppen ein bestimmtes Thema oder eine konkrete Fragestellung bearbeiten. Die Methode eignet sich besonders gut, um Ideen zu sammeln, Meinungen auszutauschen, aber auch um neue Lösungs- oder Handlungsansätze zu entwickeln. Ein World Café kann auch digital durchgeführt werden.

An einem World Café können sich viele Menschen beteiligen. Da solche Veranstaltungen in entspannter Atmosphäre stattfinden und in kleinen Gruppen diskutiert wird, erhalten hier auch weniger geübte Rednerinnen und Redner eine Chance, mitzudiskutieren und sich einzubringen. Das fördert die Vielfalt!

  • Bürgerinnen und Bürger
  • Mitarbeitende in Kommunen
  • Expertinnen und Experten
  • Praktikerinnen und Praktiker
  • Ehrenamtliche und Hauptamtliche

Wie viele Personen können an einem ein World Café teilnehmen?

  • Dieses Veranstaltungsformat eignet sich für große und kleine Veranstaltungen.
  • Es sollten mindestens 15 Personen teilnehmen, die in mehrere kleinere Gesprächsgruppen an Thementischen aufgeteilt werden.
  • Eine maximale Begrenzung der Teilnehmenden gibt es nicht. Lediglich bei der Gruppengröße der „Tische“ empfiehlt sich eine maximale Anzahl von ca. 8 Personen.
  • Die Methode kann sehr gut im Rahmen großer Veranstaltungen mit vielen Teilnehmenden integriert werden.

  • Vor Beginn der Veranstaltung sollten Gesprächsregeln formuliert werden, die den Teilnehmenden mitgeteilt oder ausgehändigt werden.
  • Zu Beginn der Veranstaltung sollte es neben der Begrüßung auch eine Einführung in die Methode und einen inhaltlichen Input geben.
  • Nach der Einführung gehen die Teilnehmenden zu den Thementischen.
  • Empfangen bzw. moderiert werden diese von sogenannten Gastgeberinnen oder Gastgebern, welche die Tische moderieren.
  • Es finden in der Regel mehrere aufeinanderfolgende Runden statt, bei denen die Teilnehmenden die Tische und somit auch das Thema wechseln.
  • Im Rahmen von größeren Veranstaltungen gibt es mehrere Gruppen, die sich gleichzeitig an verschiedenen Tischen treffen.
  • Die jeweiligen Gesprächsrunden sollten nicht länger als 30 Minuten dauern.
  • Auf den Tischen sollten große Papiertischdecken liegen, auf denen die Teilnehmenden Notizen machen können. Das ist wichtig für die Dokumentation der Veranstaltung.
  • Im Anschluss an die Gesprächsrunden werden die Ergebnisse dokumentiert oder protokolliert. Eine besonders wichtige Bedeutung haben die Tischdecken, auf denen die Ergebnisse der Gesprächsrunde zuerst festgehalten werden.

Tipp

Zur Gestaltung einer ungezwungenen Atmosphäre decken Sie die Tische ähnlich wie in einem Café. Dazu gehören Tischdecken, Kaffeegeschirr, Getränke oder auch Gebäck. Die Diskussions- oder Gesprächsrunden können auch an Stehtischen stattfinden, falls dies die Konstitution der Teilnehmenden zulässt.

Lesenswert

Forschungsgesellschaft für Gerontologie e. V. / Institut für Gerontologie an der TU Dortmund / Leben im Alter e. V. / Institut für Zukunftsfragen der Gesundheits- und Sozialwirtschaft der Evangelischen Hochschule Darmstadt (Hrsg.): Gesundheit gemeinsam vor Ort gestalten – Bürgerbeteiligung ermöglichen. Band 1. Dortmund/Bocholt/Darmstadt: 2020.
Das Handbuch zeigt anhand des Projekts „Gesundheitszentrum Spork“ Möglichkeiten auf, wie ältere Menschen in die Entwicklung von Gesundheitsangeboten vor Ort einbezogen werden können. In der Handbuchreihe sind noch drei weitere Ausgaben zum Aufbau von Netzwerken, zur ehrenamtlichen Gesundheitsbegleitung sowie zu rechtlichen und Finanzierungsfragen. Die Handbücher stehen zum kostenlosen Download zur Verfügung https://www.gz-ludgerushof.de/handbuchreihe/.

Initiative Allianz für Beteiligung e.V. (Hrsg.): (Neu)Land gestalten - Methoden und Praxisbeispiele für Bürgerbeteiligung in kleinen Städten und Gemeinden. Stuttgart: 2016.
Dieses Methodenhandbuch zur Bürgerbeteiligung enthält viele praktische Tipps und Beispiele, wie sich vor allem in kleinen Städten und Gemeinden Beteiligungsprozesse erfolgreich gestalten lassen. Die Leserinnen und Leser finden hier viele Anregungen für die Umsetzung von Beteiligung vor Ort.

Stiftung Mitarbeit & ÖGUT (Hrsg.): Bürgerbeteiligung in der Praxis. Ein Methodenhandbuch. Bonn: 2018.
Das Buch unternimmt einen sachkundigen und erfahrungsbasierten Streifzug durch die Welt der dialogischen Bürgerbeteiligung und Demokratie. Von Aktivierender Befragung bis Zukunftskonferenz: die Autorinnen und Autoren stellen erprobte und der (Fach-)Öffentlichkeit geläufige Methoden der Bürgerbeteiligung vor und beschreiben auch weniger bekannte Formate und Verfahren. Die Publikation bietet eine Mischung aus alltagsnahem Grundlagenwissen und leicht zu lesendem Methodenkompendium. Viele gute Praxisbeispiele runden das Buch ab.

Dr. Sabine Skutta, Dr. Joß Steinke, et al. (Hrsg.): Digitalisierung und Teilhabe. Mitmachen, mitdenken, mitgestalten! Baden-Baden: 2019.
Mehrere Autorinnen und Autoren gehen in insgesamt 22 Beiträgen auf Grundlegendes, ethische Aspekte und technische Fragen rund um Digitalisierung und Partizipation ein. Unter anderem wird in den Blick genommen, welche Strukturen beispielsweise bei älteren Menschen zu mehr Beteiligung und Teilhabe führen.

  • Technische Voraussetzungen: Videokonferenz-Software, die über sogenannte Breakout-Räume (virtuelle Kleingruppenräume) verfügt; ggf. zusätzliche Onlinetools (Whiteboard); Endgeräte (z. B. Computer, Laptop) mit Mikrofon/Headset für die Teilnehmenden
  • Personelle Voraussetzung: Personen für die Hauptmoderation und die Moderation der Breakout-Räume; ggf. persönliche Assistenz, die die Teilnehmenden im Umgang mit der Technik unterstützen; telefonische Unterstützung bei technischen Problemen (z. B. Einwahl)
  • Vor der Veranstaltung erhalten die Teilnehmenden eine ausführliche Anleitung zur Nutzung der Videoplattform (z. B. On- und Offlinestellung des Mikrofons, Lautstärkenregelung, Wechseln der Breakout-Räume) sowie Tipps zur Teilnahme an einer digitalen Veranstaltung (z. B. Vermeidung von Hintergrundgeräuschen, Sitzposition).
  • Der grundlegende Ablauf eines digitalen World Café ist derselbe wie bei einer Präsenzveranstaltung. Im Online-Plenum werden die Teilnehmenden durch eine Gesamtmoderation begrüßt, die die Abläufe erklärt und wie der Wechsel zwischen den Breakout-Räumen funktioniert. Danach folgt ggf. ein Impulsreferat und die Teilnehmenden verteilen sich auf die Breakout-Räume.
  • Jeder Breakout-Raum repräsentiert einen Thementisch, an dem diskutiert werden kann. Die Tischdecken werden durch Folien oder Whiteboards ersetzt, die online beschrieben werden. Die Gastgebenden moderieren wie bei einer Präsenzveranstaltung die Diskussion.
  • Nach jeder Gesprächsrunde wechseln die Teilnehmenden in den nächsten Breakout-Raum. Während die Gastgebenden verbleiben und die neuen Teilnehmenden begrüßen.
  • Nach den Diskussionsrunden finden sich alle wieder im Online-Plenum ein, um die Ergebnisse miteinander zu teilen.

Praxisbeispiele

  • Organisation: Bürgerstiftung Grafenau
  • Teilnehmende: 50 Personen
  • Ziel(e): Grafenau als attraktiven Wohnort und Lebensraum für Jung und Alt erhalten
  • Kooperation: Gemeinde, Seniorenzentrum und Bürgerstiftung
  • Beteiligung: World Café mit 4 Tischen zu den Themen: Aktives Grafenau, Gesundes Grafenau, Modernes Grafenau und einen themenungebundenen Arbeitstisch

  • Organisation: Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros
  • Teilnehmende: 100 Personen
  • Ziel(e): Teilhabe und Mitgestaltung von Seniorinnen und Senioren im bürgerschaftlichen Engagement fördern
  • Kooperation: Ehrenamtlich Engagierte aus den Seniorenbüros sowie Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis
  • Beteiligung: An 5 Thementischen mit jeweils 2 Moderatorinnen und Moderatoren sowie 5 bis 6 Teilnehmenden wurden Ideen und Handlungsempfehlungen gesammelt. Ergebnisse wurden auf den Tischdecken dokumentiert.

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