Gesund Älter Werden (GÄW) ist ein Programm, das in die Gesundheit älterer Menschen investiert und die Steigerung ihrer Lebensqualität und den Erhalt ihrer Selbstständigkeit zum Ziel hat. Das Programm setzt auf die Stärkung ihrer individuellen Handlungsfähigkeit und die Vernetzung regionaler Seniorenangebote bzw. die Verbesserung ihrer Zugänglichkeit.
GÄW basiert auf dem Leitgedanken der Aktivierung. Wobei damit z.B. nicht nur der Bereich Bewegung gemeint ist, sondern eine aktive Lebensführung mit der Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe. Die älteren Menschen werden durch geschulte BeraterInnen mit unterschiedlichen Grundqualifikationen (Krankenschwestern, Psychologen, Sozialpädagogen, Familientherapeuten, Ernährungsberater) zu Hause aufgesucht. Im Rahmen der präventiven Hausbesuche werden sie rundum zum Thema Gesundheit beraten. (Wobei Gesundheit im Sinne der WHO nicht nur körperliche Zustände, sondern auch kognitive, psycho-soziale und Umfeldfaktoren einbezieht.) Sie sollen in die Lage versetzt werden, Risikofaktoren eigenständig zu erkennen und werden in der Veränderung ihres Lebensstils unterstützt. Um die Teilnehmer zu aktivieren, erfragen die Beraterinnen mit Hilfe des systemisch-lösungsorientierten Beratungsansatz ihre Wünsche, Bedürfnisse und Ressourcen. Sie unterstützen die Teilnehmer bei der Suche nach entsprechenden Lösungen. Obgleich die jeweiligen Kommunen vielfältige Angebote für Senioren bereit halten, fehlt es den Teilnehmern häufig aufgrund sozialer, kultureller oder gesundheitlicher Benachteiligungen an den entsprechenden Informationen. Die Berater halten diese Informationen für sie bereit und vermitteln ihnen entsprechende Angebote.
Zur Abdeckung der vielfältigen Wünsche nach Kontakten, Aktivitäten und sinnvollen Aufgaben arbeitet GÄW eng mit regionalen Anbietern von Seniorenofferten zusammen. Ziel ist es hierbei, keine neuen Angebotsstrukturen aufzubauen, sondern vorhandene mehr miteinander zu vernetzen.
Das Pilotprojekt endete 2007 und wurde wissenschaftlich begleitet.
Derzeit wird GÄW in Hannover Stadt und einzelnen Bereichen im Umland, in Hildesheim, Verden, Braunschweig, Wittingen und Delmenhorst angeboten.
