15.04.2024

Programm „AGATHE“ nach drei Jahren Laufzeit evaluiert

Sozialministerin Werner: „Dauerhafte Perspektive und Finanzierung sichern.“

Im Jahr 2021 wurde in Thüringen das Programm „AGATHE – Thüringer Initiative gegen Einsamkeit im Alter“ eingeführt. Ziel ist es, gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen in Thüringen zu stärken, Alterseinsamkeit entgegenzuwirken und so die Lebensqualität zu verbessern.

Um die Wirkungsweise zu überprüfen und Perspektiven für eine Weiterentwicklung aufzuzeigen, wurde das Programm seit April 2023 ein Jahr lang wissenschaftlich untersucht. Dafür wurden insgesamt 128 Telefoninterviews mit Seniorinnen und Senioren, die AGATHE in Anspruch nehmen, Netzwerkpartnern, kommunal Verantwort­lichen und AGATHE-Fachkräften geführt. Darüber hinaus wurden biografische Interviews ausgewertet, vier regionale Veranstaltungen durchgeführt und Daten aus dem Programm-Controlling einbezogen.

Die Ergebnisse und darauf basierenden Handlungsempfehlungen werden heute Nachmittag in Erfurt vorgestellt. Dazu die Thüringer Sozialministerin Heike Werner: „In meinen Gesprächen mit Beteiligten und Betreuten bekomme ich immer wieder viel positives Feedback. Das Programm hat sich vielfach bewährt. Das bestätigt auch die Auswertung. Unser Ziel ist es, AGATHE mittelfristig in allen Thüringer Landkreisen und kreisfreien Städten umzusetzen. Dafür braucht es eine nachhaltige Verstetigung. Um dem Programm eine verlässliche Perspektive zu geben und die Finanzierung dauerhaft zu sichern, ist eine gesetzliche Verankerung auf Landesebene notwendig. Das sehe ich als wesentlichen Schritt für die Zukunft.“

Die Umsetzung vor Ort erfolgt über speziell geschulte AGATHE-Fachkräfte. Diese verfügen in der Regel über einschlägige Berufserfahrung in sozialen oder pflegerischen Berufen. Aktuell sind in den zwölf teilnehmenden Landkreisen und kreisfreien Städten insgesamt 58 AGATHE-Fachkräfte koordinierend und beratend tätig.

Allein im Jahr 2023 fanden etwa 9.500 Hausbesuche statt. Es wurden aber auch feste Sprechstunden oder Beratungsspaziergänge angeboten, darüber hinaus zahlreiche Infostände bei passenden Veranstaltungen. Insgesamt wurden bei den verschiedenen Gelegenheiten rund 14.200 Gespräche (Erst- und Folgeberatungen) mit Seniorin­nen und Senioren geführt.

Mit der Evaluation war die Hamburger OptiMedis AG beauftragt. Die wichtigsten Ergebnisse finden Sie im Anhang und in Kürze auch unter: https://www.agathe-thueringen.de/

Zum Hintergrund:
Aktuell setzen zwölf Landkreise bzw. kreisfreie Städte das Programm „AGATHE“ um: Landkreis Altenburger Land, Stadt Erfurt, Stadt Gera, Ilm-Kreis, Stadt Jena, Kyff­häuser­kreis, Landkreis Nordhausen, Saale-Holzland-Kreis, Saale-Orla-Kreis, Landkreis Sömmerda, Landkreis Sonneberg sowie der Unstrut-Hainich-Kreis.

Seit der Einführung von AGATHE im Jahr 2021 sind die eingesetzten Haushaltsmittel kontinuierlich gestiegen: von rund 546.000 Euro im Jahr 2021, auf 1,9 Millionen Euro im Jahr 2022 und 2,6 Millionen Euro im Jahr 2023. Für das Jahr 2024 sind 3,8 Millionen Euro im Landeshaushalt eingeplant.

Damit können die bestehenden Projekte fortgeführt und neue initiiert werden. Ein entsprechendes Konzeptauswahlverfahren für weitere interessierte Landkreise läuft.

Zitiert nach einer Pressemitteilung des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie vom 15.04.2024

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