Woran Sie Schwerhörigkeit erkennen

Häufig entwickelt sich eine beginnende Schwerhörigkeit schleichend und nahezu unbemerkt. Daher ist es in jedem Alter sinnvoll, Ihre Ohren ärztlich untersuchen und Ihr Gehör testen zu lassen, besonders wenn Sie erste Anzeichen einer Schwerhörigkeit bei sich wahrnehmen.

Je früher eine Schwerhörigkeit festgestellt wird, umso erfolgreicher kann diese versorgt und Ihre Lebensqualität verbessert werden.

    Direkt springen zu:Direktsprung

    Faltblatt "Hörgesundheit"

    Das Faltblatt klärt auf über Anzeichen und Behandlung von Schwerhörigkeit und gibt wertvolle Tipps, wie Sie einem Hörverlust vorbeugen können.

    Faltblatt bestellen

    Folgende Anzeichen können auf eine Schwerhörigkeit hindeuten:

    • Ihr Gegenüber scheint undeutlicher zu sprechen und am Telefon ist es schwierig, die Person „am anderen Ende der Leitung“ zu verstehen. Sie müssen daher wiederholt nachfragen, um das Gesagte zu erfassen. 
    • Wenn andere Geräuschquellen (z. B. in Restaurants, bei Familienfeiern, beim Einkaufen oder im Straßenverkehr) vorhanden sind, haben Sie Probleme, Gesprächen zu folgen.
    • Sie müssen sich beim Zuhören konzentrieren und fühlen sich dadurch im Laufe des Tages häufiger müde und abgeschlagen oder Ihre Aufmerksamkeit lässt bereits im Verlauf eines Gesprächs nach.
    • Menschen aus Ihrem Umfeld fordern Sie häufiger dazu auf, nicht so laut zu sprechen, die Musik oder den Fernseher leiser zu stellen.
    • Auch körperliche Symptome wie bleibende Ohrgeräusche (Tinnitus), Schwindel, Gleichgewichtsstörungen oder Kopfschmerzen können mit einer Schwerhörigkeit einhergehen.

    Wenn Sie eine Abnahme Ihrer Hörfähigkeit feststellen, ist es ratsam, Ihr Gehör von einer Fachärztin oder einem Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (HNO) überprüfen zu lassen. Hörakustikerinnen und Hörakustiker bieten teilweise kostenlose Hörprüfungen meist ohne vorherige Terminvereinbarung an. Deutet die Prüfung auf einen Hörverlust hin, wenden Sie sich an eine HNO-Ärztin oder einen HNO-Arzt für eine weiterführende Untersuchung.

    Untersuchungen zur Feststellung einer Schwerhörigkeit

    Haben Sie beim Hören bereits Probleme, bezahlt Ihre Krankenkasse in der Regel den Hörtest, der in einer HNO-fachärztlichen Praxis durchgeführt wird. Bei der fachärztlichen Untersuchung können auch anatomische Veränderungen oder Verletzungen festgestellt werden.

    Wie wird ein Hörtest durchgeführt?
    Zunächst befragt eine Fachperson Sie ausführlich zu möglichen Beschwerden und untersucht im Anschluss Ihre Ohren. Dann erfolgt die eigentliche Messung. Es gibt verschiedene Testverfahren. Das Tonaudiogramm ist dabei das gängigste:

    1. Hierbei werden Ihnen Kopfhörer aufgesetzt, über welche Sie Töne in unterschiedlichen Frequenzen auf jeweils einem Ohr vorgespielt bekommen.
    2. Sobald Sie einen Ton hören, geben Sie ein Handzeichen oder drücken einen Knopf.
    3. Als Ergebnis erhalten Sie ein Audiogramm (Hörkurve), in welchem Ihr Hörvermögen für verschiedene Frequenzen in Dezibel (dB HL) dargestellt ist. Dabei werden die Tonhöhen von links nach rechts immer höher und die Lautstärke wird von oben nach unten lauter.

    Ist das Hörvermögen eingeschränkt, kann die Unterhaltung in geräuschvoller Umgebung schwierig sein. Auch die Einschränkung des Sprachgehörs ist messbar. Hierfür wird das korrekte Nachsprechen von Wörtern oder Sätzen bei einer bestimmten Lautstärke – häufig zusammen mit Störgeräuschen – getestet. Die Durchführung des Tests mit Störgeräuschen ermöglicht eine bessere Beurteilung der Einschränkungen als Messungen in Ruhe.

    Die Feststellung und weitere Behandlung einer Schwerhörigkeit ist bei Menschen mit Migrationshintergrund häufig schwierig, da beispielsweise Sprachtests in vielen Sprachen nicht verfügbar sind. Hier können in audiologischen Zentren und Facharztpraxen individuelle Lösungen geschaffen werden. Auch die Hinzunahme einer Dolmetscherin oder eines Dolmetschers bietet sich an.

    Im Einzelfall können weitere Untersuchungen nützlich sein, über die Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie aufklären kann. Wenn es z. B. um die Diagnostik zentraler Hörstörungen geht, deren Ursache eine Störung der Hörverarbeitung im Gehirn ist. Bei einer zentralen Hörstörung kann die betroffene Person zwar hören, aber das Gehirn kann die Informationen nicht richtig wahrnehmen und verarbeiten. Dazu wird beispielsweise die Nervenleitgeschwindigkeit untersucht, wobei den Betroffenen über Kopfhörer Klicklaute vorgespielt werden. Mithilfe von Elektroden wird die Weiterleitung der Geräusche ins Gehirn gemessen. Oder es ist eine Bildgebung, wie zum Beispiel eine Computertomografie (CT) oder Kernspintomografie (MRT) notwendig. Bei einer Computertomografie werden mit Hilfe von Röntgenstrahlen Bilder des Köpers erstellt. Bei einer Kernspintomografie werden mit Magnetfeldern und Radiowellen Bilder des Körpers erstellt. Das Verfahren eignet sich besonders für die Darstellung von Weichteilen, z. B. dem Gehirn.

    Informationen zu weiteren Testverfahren finden Sie hier.

     

     

    Mehr Informationen zum Thema

    Materialien

    Weitere Internetangebote