10.04.2024
Pflegende Angehörige zu unterstützen, wo immer es geht, fordert die Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Claudia Moll (MdB) in ihrer heutigen Veranstaltung „Moll im Atrium“.
Gemeinsam mit Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Edeltraut Hütte-Schmitz, Bundesvorstand wir pflegen – Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger e.V. und Franz Knieps, Vorstandsvorsitzender des BKK Dachverbands, sowie mit zahlreichen Gästen vor Ort und im Netz betont Claudia Moll die Notwendigkeit einer Entlastung der pflegenden Angehörigen. Einigkeit besteht darin, dass die Leistungen flexibler nutzbar sein sollten, um die Pflege von Angehörigen zu erleichtern.
Claudia Moll: „Damit Pflege auch in Zukunft menschenwürdig, selbstbestimmt und bezahlbar ist, müssen wir sie jetzt auf allen Ebenen gestalten. Die meisten pflegebedürftigen Menschen wollen und werden zu Hause durch Angehörige gepflegt – deshalb müssen wir auch die Angehörigen weiter stärken. Die Einführung des Gemeinsamen Jahresbetrages für die Kurzzeit- und Verhinderungspflege war ein erster, wichtiger Schritt, den wir noch weiter gehen müssen.“
Franz Knieps sieht dazu Verbesserungsbedarf bei der bisherigen Ausgestaltung der Leistungen der Pflegeversicherung: „Die Pflegeversicherung hat sich zu einem Leistungsdschungel entwickelt – undurchdringlich, versichertenunfreundlich. Von einer Budgetlösung würden alle profitieren: Angehörige, die sich auf die Pflege konzentrieren statt auf Paragraphen; Kassen, weil Verfahren vereinfacht und effizienter werden; Leistungserbringer, können flexibler und innovativer versorgen.“
Auch Edeltraud Hütte-Schmitz spricht sich für eine deutlich flexiblere Nutzbarkeit der Leistungen aus: "Es gibt nicht genügend Entlastungsangebote, daher verfallen viele Ansprüche vor allem bei der Tagespflege. Diese dürfen jedoch nicht für andere Hilfsangebote eingesetzt werden. Wir brauchen eine Zusammenfassung aller Leistungsansprüche zu einem flexibel nutzbaren Gesamtbudget."
Verena Bentele sieht den Unterstützungsbedarf auf allen Ebenen: „Pflegebedürftige haben ein Recht auf ein würdevolles Leben in ihrem vertrauten Umfeld. Um das sicherzustellen, müssen pflegende Angehörige ausreichend Unterstützung erhalten. Dafür brauchen wir flexible Arbeitszeitmodelle und finanzielle Entlastungen, gute ambulante Pflegedienste und ausreichend Plätze bei Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege.“
Die Herausforderungen in der Zukunft sind groß. Die besondere Finanzsituation der Pflegeversicherung zwingt alle Beteiligten zur Abwägung der nächsten Schritte bei der Weiterentwicklung. Moll: „Ich werde mich auch weiterhin für eine zukunftssichere Pflege stark machen.“
Zitiert nach einer Pressemitteilung der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung vom 10.04.2024