06.06.2025

Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin stärkt Demenz-Früherkennung

Bayerns Demenzregister ist eines der größten in der Europäischen Union – Gerlach bei Demenz-Screening-Tag in Hösbach
Bayerns Gesundheits- und Präventionsministerin Judith Gerlach stärkt die Demenz-Früherkennung. Die Ministerin betonte am Freitag beim Demenz-Screening-Tag im unterfränkischen Hösbach: „Beim Thema Demenz gilt das Motto: Vertrauen ist gut, Vorsorge ist besser. Der Demenz-Screening-Tag ist ein dafür hervorragendes Angebot, auf kurzem Weg die eigene Gedächtnisleistung kostenfrei überprüfen zu lassen. Bayerns Demenzregister (DigiDEM Bayern) ist eines der größten in der Europäischen Union. Es führt seit 2022 sogenannte Screeningtage durch und hat damit echte Pionierarbeit geleistet.“  Gerlach erklärte: „Demenz kann jede und jeden von uns treffen. In Bayern leben bereits heute rund 270.000 Menschen mit Demenz. Die Tendenz ist leider steigend. Mit den zu erwartenden demografischen Veränderungen wird die Zahl der Betroffenen bis zum Jahr 2030 auf 300.000 Menschen steigen, bis 2040 sogar auf 380.000.“

Gerlach erläuterte: „Die Dunkelziffer in diesem Bereich ist hoch. Es wird davon ausgegangen, dass nur rund 50 Prozent der Betroffenen diagnostiziert sind. Viele Menschen setzen sich aus Angst, Verdrängung oder Unwissenheit nicht mit dem Thema auseinander oder gehen davon aus, dass ohnehin keine Behandlungsmöglichkeiten bestünden. Dabei ist es von entscheidender Bedeutung, dass die Betroffenen und Angehörigen frühestmöglich wissen, ob eine Demenzerkrankung vorliegt. Durch eine Diagnosestellung und frühzeitig einsetzende Behandlung können Unterstützungsstrukturen in Anspruch genommen, Alltagskompetenzen länger erhalten und die Erkrankung in der weiteren Lebensplanung berücksichtigt werden.“

Gerlach betonte: „Niedrigschwellige Demenz-Screenings sind daher sehr wichtig. Bayern geht mit gutem Beispiel voran: In über 130 Aktionen wurden bereits 3.800 Bürgerinnen und Bürger bayernweit getestet. Wo Anzeichen für eine Demenz festgestellt wurden, konnten sie für eine weitere Beratung und Abklärung beispielsweise an die sie behandelnden Hausärztliche Praxen, Neurologische Praxen bzw. Gedächtnisambulanzen verwiesen werden.“

Gerlach erläuterte: „Das Demenz-Screening ist ein wichtiger Baustein des Digitalen Demenzregisters Bayern, das darauf abzielt, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und ihren pflegenden Angehörigen in Bayern nachhaltig zu verbessern – besonders im ländlichen Raum. DigiDEM Bayern ist auch ein Beispiel dafür, wie hilfreich Digitalisierung sein kann. Es zeigt, wie wir durch die Erhebung von Daten die Versorgung von Betroffenen verbessern können – aber auch, wie digitale Plattformen und Tools Menschen mit Demenz und ihr soziales Umfeld unterstützen können.“

Gerlach fügte hinzu: „Das Digitale Demenzregister Bayern wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention mit rund 7,5 Millionen Euro gefördert. Es ist ein Baustein der Bayerischen Demenzstrategie, die wir aktuell mit rund 50 Partnern des Bayerischen Demenzpakts weiterentwickelt haben. Die Würde und das Wohl von Menschen mit Demenz sind Aufgabe für uns alle – mitten im Leben, mitten in der Gesellschaft! Dabei unterstützt uns dieses Projekt.“

DigiDEM Bayern wird seit 2019 von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und dem Universitäts-klinikum Erlangen im Verbund mit Medical Valley EMN e.V. durchgeführt.

Weiterführende Informationen zum Digitalen Demenzregister Bayern sowie Aktionen im Rahmen der Demenz-Screening-Tage finden Sie unter http://www.digidem-bayern.de/.

Zitiert nach einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention vom 06.06.2025

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