02.07.2025
Das Robert Koch-Institut hat erste Ergebnisse aus dem Panel „Gesundheit in Deutschland“ veröffentlicht. Basierend auf Daten der Jahreswelle 2024 wurden im Webportal der Gesundheitsberichterstattung fünf Indikatoren aktualisiert und Psychisches Wohlbefinden als neuer Indikator in die Gesundheitsberichterstattung aufgenommen. Die Aktualisierungen betreffen die Indikatoren Selbsteingeschätzte allgemeine Gesundheit, Chronisches Kranksein, Körperliche Einschränkungen, Einschränkungen bei Alltagsaktivitäten und die Prävalenz von Diabetes mellitus. Mit dem neuen Indikator liegen erstmals für Deutschland Daten zum psychischen Wohlbefinden vor. Demnach wies fast jede dritte erwachsene Person (28,2 Prozent) im Jahr 2024 ein eher niedriges psychisches Wohlbefinden auf.
Psychisches Wohlbefinden ist ein zentraler Indikator der psychischen Gesundheit und beschreibt, wie gut sich eine Person fühlt und ihr Leben bewertet (sogenanntes hedonisches Wohlbefinden), wie erfüllt oder wirksam sie sich in der Bewältigung ihres Alltags und ihrer Ziele wahrnimmt (sogenanntes eudaimonisches Wohlbefinden) und wie zufrieden sie mit ihren sozialen Beziehungen (sogenanntes soziales Wohlbefinden) ist. Psychisches Wohlbefinden ist mit einer besseren körperlichen und psychischen Gesundheit sowie einer höheren Lebensqualität assoziiert. Die regelmäßige Beobachtung des Indikators wird von der OECD empfohlen (OECD 2023) und dient als Gradmesser des nationalen Wohlbefindens und gesellschaftlichen Wachstums. Das psychische Wohlbefinden kann im bevölkerungsbezogenen Monitoring auch als Indikator für Gesundheitsförderung und Prävention genutzt werden.
Ausführliche wissenschaftliche Veröffentlichungen zu den ersten Panel-Daten sind für Dezember 2025 im Journal of Health Monitoring geplant.
Bei einem Panel werden Teilnehmende über einen längeren Zeitraum immer wieder befragt. Auf diese Weise ist es möglich, schnell und regelmäßig aktuelle Daten zur Gesundheit der Bevölkerung zu erheben. Auch in einer Krise ist damit zukünftig in Deutschland die Infrastruktur vorhanden, um möglichst schnell Antworten auf gesundheitliche Fragestellungen zu erhalten. Bei dem 2024 gestarteten RKI-Panel sind rund 47.000 Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren in ganz Deutschland für die regelmäßigen Befragungen der Studienreihe registriert.
Zitiert nach einer Meldung des Robert Koch-Instituts vom 02.07.2025