Um Ihr Sturzrisiko zu reduzieren, ist es hilfreich, das eigene Wohnumfeld sturzsicher zu gestalten. Dies gilt besonders, wenn Sie sich nicht mehr sicher auf den Beinen fühlen oder sich bei einem Sturz bereits verletzt haben.
Überlegen Sie, wo es Orte in Ihrer Wohnung, im Treppenhaus oder Ihrem Garten gibt, an denen Sie ausrutschen, stolpern oder hinfallen könnten. Bereits kleine Anpassungen und Verhaltensregeln für den Alltag können eine große Wirkung erzielen.
Broschüre zur Sturzprävention
Die Broschüre gibt Ihnen einen Überblick, wie Sie Ihre Stand- und Gangsicherheit verbessern und Sturzrisiken vermeiden.
Die eigene Wohnung sicherer machen
- Sorgen Sie für eine gute Beleuchtung, insbesondere im Treppenhaus (z. B. mit Lampen mit integriertem Bewegungsmelder).
- Für den Fall, dass Sie nachts aufstehen, lassen Sie eine Lampe an oder stellen sie ein Licht direkt ans Bett.
- Halten Sie den Boden frei von losen Teppichen und rutschigen Flächen.
- Katzen und Hunde können zwischen die Beine geraten. Vergewissern Sie sich daher, wo Ihr Haustier ist, wenn Sie sich bewegen. Sie können z. B. ein Glöckchen am Halsband befestigen.
- Treppen und Stufen sollten stets frei begehbar sein.
- Handläufe an beiden Seiten machen Treppen sicherer.
- Legen Sie Anti-Rutschmatten in Ihre Badewanne oder auf den Boden Ihrer Dusche und befestigen Haltegriffe an den Seiten.
- Verlegen Sie Anti-Rutschmatten oder -streifen unter Teppichen, in der Küche, auf Treppen und auf dem Boden im Badezimmer.
- Achten Sie im Garten auf unebene Wege sowie rutschige Oberflächen und halten Sie die Wege frei.
- Auf dem Weg zum Hauseingang und im Garten sind Handläufe und Pfosten hilfreich.
Gut zu wissen
Es gibt verschiedene Beratungsmöglichkeiten, die Ihnen helfen, Ihren Wohnraum anzupassen:
- Nach einem Sturz mit einer Verletzung können Ergotherapeutinnen oder Ergotherapeuten beraten. Fragen Sie auch in Ihrem Sanitätshaus nach.
- In vielen Städten und Gemeinden gibt es eine städtische Wohnberatungsstelle.
- Manche Handwerksbetriebe haben sich auf barrierefreie Wohnraumanpassungen spezialisiert und verfügen über eine zertifizierte Fortbildung. Dies erfahren Sie bei der örtlichen Handwerkskammer.
Verhaltensregeln für den Alltag
- Benutzen Sie immer eine (TÜV-)geprüfte Trittleiter und stellen Sie sich niemals auf einen Stuhl.
- Vermeiden Sie Tätigkeiten wie Fensterputzen oder den Austausch von Glühbirnen, wenn Ihnen dabei schwindelig wird.
- Halten Sie sich warm. Kalte Muskeln arbeiten schlechter und können zu Unfällen führen.
- Sprechen Sie Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt auf Hilfsmittel wie Rollator oder Stock an und wenn Sie sich beim Aufstehen immer mit den Armen abstützen müssen.
Technische Hilfen
- Hausnotrufsysteme ermöglichen es Ihnen, Unterstützung herbeizurufen, wenn Sie medizinische Hilfe benötigen oder gestürzt sind. Die Systeme sind meist in einem Hals- oder Armband integriert. Sie haben eine Sendefunktion, über die Sie 24 Stunden am Tag eine Leitstelle erreichen können. Diese kontaktiert dann die geeignete Hilfsperson und schickt sie zu Ihnen: Angehörige, Nachbarn, Freundinnen oder Freunde, die Sozialstation oder auch einen Rettungswagen.
- Es gibt weitere Notruf-Technologien (z. B. Mobiltelefone mit entsprechenden Apps), die auch außerhalb des Hauses einsetzbar sind.