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Älterwerden und Gesundheit - Die Patientinnenschulung
Das Projekt „Älterwerden und Gesundheit“ wendet sich an sozial benachteiligte Frauen zwischen 40 und 70 Jahren deutscher und nicht deutscher Herkunft. Sich auf diese Personen- und Altersgruppe zu konzentrieren, war Anliegen des Feministischen Frauengesundheitszentrums Berlin e.V. (FFGZ), da es geschlechtsspezifische Unterschiede hinsichtlich der gesundheitlichen Situation von Frauen gibt und dieser Lebensabschnitt von besonderer Bedeutung für ihre Gesundheit ist. Darüber hinaus sind die meisten Frauen noch zu wenig über ihre Rechte als Patientinnen informiert und setzen zu selten die eigenen Bedürfnisse und Anliegen im Gesundheitssystem durch. Besonders betroffen sind Frauen aus sozial benachteiligten Verhältnissen, insbesondere Frauen mit Migrationshintergrund.
Das Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, diese Frauen über gesundheitliche Themen zu informieren, um Erkrankungen vorzubeugen und ihr Selbsthilfepotenzial für den Umgang mit Beschwerden, gesundheitlichen Einschränkungen oder Erkrankungen besser schätzen und nutzen zu lernen. Ferner sollen sie befähigt werden, sich im Gesundheitssystem zu orientieren und als kompetente und eigenverantwortliche Personen mit Vertretern und Vertreterinnen des Gesundheitswesens zu kommunizieren und ihre Rechte wahrzunehmen. Hierfür wurde ein mehrwöchiges kostenloses Schulungsprogramm mit acht Modulen entwickelt, das sich am kulturellen, sozialen und individuellen Hintergrund der Frauen orientiert.
Frau Petra Bentz
Bamberger Str. 51
10777 Berlin (Berlin)
Telefon: 030 / 2139597
E-Mail:ffgzberlin (at) snafu.de
Website:http://www.ffgz.de
Feministisches FrauenGesundheitsZentrum e.V.
Bamberger Str. 51
10777 Berlin
Das Projekt findet vor Ort in den Treffpunkten der Frauen statt, wo sie sich oftmals Informationen oder Beratung geholt haben oder sich zu Veranstaltungen und Festen treffen. Die Orte besitzen für sie einen großen Stellenwert und es gibt kaum oder gar keine Hürden, dort hinzugehen. Der Zugang zum Schulungsangebot ist einfach: Das Projekt wird in der Einrichtung vorgestellt und gleich vor Ort können erste Fragen beantwortet, Interessen formuliert und Schwerpunkte vorgeschlagen werden. Die Frauen können sich sofort anmelden und gemeinsam werden die Kurstermine festgelegt. Das Schulungsprogramm, das ebenfalls in den Räumlichkeiten der Kooperationspartnerinnen durchgeführt wird, orientiert sich an der Lebenswelt der Teilnehmerinnen. Für Migrantinnen werden die Kurse immer zweisprachig in Deutsch sowie in der jeweiligen Muttersprache (Türkisch, Arabisch und Russisch) durchgeführt. Da ein hoher Informationsbedarf besteht, wird diese Vorgehensweise von den Frauen begrüßt. Auch das Einbringen von Erfahrungen und der Austausch untereinander wird durch die muttersprachliche Kommunikation erleichtert und oftmals überhaupt erst möglich. Die Inhalte des Schulungsprogramms knüpfen an die Bedarfe, Ressourcen und Interessen der Teilnehmerinnen an. Um den Bezug zur Alltagssituation herzustellen, werden Informationen zur Erweiterung des Gesundheitswissens mit Hinweisen zu ihrer praktischen Anwendung und Übungen, zum Beispiel zu den Themen Bewegung und Entspannung, verbunden. Es wird darauf geachtet, dass die vermittelten Ansätze der Selbsthilfe alltagstauglich sind, damit sie auch nach Beendigung des Kurses angewendet werden können. Zudem erhalten die Frauen wertvolle Informationen, wie sie sich in ihrer Lebensgestaltung gesundheitsbewusst verhalten können – zum Beispiel wo sie preisgünstig gesunde Nahrungsmittel erhalten oder welche Kurse von den Krankenkassen mit geringer oder ohne Zuzahlung angeboten bzw. finanziert werden. Die Beachtung des jeweiligen kulturellen, sozialen und individuellen Kontextes ist selbstverständlich und eine wichtige Voraussetzung, um die Eigenkompetenz der Frauen zu erhöhen. Ausgangspunkte für die Kursgestaltung sind die Kenntnisse und Erfahrungen der Frauen, sodass sich die Frauen sowohl bei der Informationsvermittlung wie der praktischen Anwendung wiederfinden. Für die Teilnahme am Schulungsprogramm und für die zur Verfügung gestellten Materialien entstehen den Frauen keine Kosten, was sich nach den Erfahrungen des FFGZ auch bewährt hat und bislang zu keinen negativen Auswirkungen auf die Kursbeteiligung führte.
Die Patientinnenschulung zielt auf die Befähigung ihrer Teilnehmerinnen in verschiedenen Bereichen. Es geht zum einen um den Umgang mit sich und der eigenen Gesundheit und zum anderen um den Umgang mit unserem Gesundheitssystem. Das Projekt erreicht dies auf verschiedene Weise: Zunächst erhalten die Frauen eine Vielzahl an Informationen. Sie erfahren dadurch mehr über die normalen körperlichen und seelischen Veränderungen beim Älterwerden, aber auch über das deutsche Gesundheitssystem und die Patientenrechte. Durch den Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen und durch gezielte Fragen nach persönlichen Erfahrungen lernen die Frauen die eigenen Ressourcen und Selbsthilfepotenziale besser zu erkennen, zu schätzen und zu nutzen. Ferner geht es um die Stärkung des Selbstbewusstseins und den Umgang mit Akteurinnen und Akteuren aus dem Gesundheitssystem. Hierfür werden die Frauen in Fragerunden aufgefordert, sich zu äußern und lernen in einem vertrauten und geschützten Rahmen, ihre Bedürfnisse zu artikulieren. Da die Kurse zweisprachig durchgeführt werden, erhalten Frauen mit Migrationshintergrund die Gelegenheit, ihre deutschen Sprachkenntnisse zu reaktivieren, was zum Teil gern genutzt wird und einen zusätzlichen positiven Effekt darstellt. Außerdem lernen die Frauen deutsche Gesundheitsbegriffe kennen, was die Eigenkompetenz fördert. Neben der Vermittlung von Gesundheitswissen spielen die praktischen Anwendungsmöglichkeiten im Alltag eine zentrale Rolle. Je nach Kurseinheit werden die Frauen angeleitet, welche Selbsthilfestrategien bei Beschwerden angewendet werden können. Dies können u. a. Entspannungstechniken oder Beckenbodenübungen sein, aber auch die Zubereitung von Pflanzen-Heiltees. Zudem lernen sie, ihre eigenen Anliegen besser zu vertreten. Zum Beispiel werden im Modul „Die ärztliche Sprechstunde“ Rollenspiele durchgeführt, die die Frauen befähigen sollen, sich selbstbewusster zu artikulieren, Fragen zu stellen und ihre Interessen zu vertreten. Die Kursdauer trägt dazu bei, dass die Frauen in dieser Zeit erste Erfahrungen mit den neuen Informationen machen können, Gelegenheit zum Austausch mit den anderen Teilnehmerinnen erhalten und Einstellungs- und Verhaltensänderungen sich verfestigen können. Rückmeldungen zeigen, dass diese Methode erfolgreich ist. Die Frauen berichten, dass es ihnen gelang, in den ärztlichen Sprechstunden ihre Fragen besser zu Gehör zu bringen und sie sich selbstbewusster zu bestimmten Behandlungsformen, zum Beispiel der Hormonbehandlung in den Wechseljahren, äußern konnten. Ebenso achten sie bei ihrer Ernährung verstärkt auf vollwertige Nahrungsmittel; sie bewegen sich mehr und greifen bei Beschwerden häufiger zu Naturheilmitteln anstatt zu Medikamenten.
Die Einbeziehung von Kooperationspartnern stellt eine wichtige Grundlage für das Gelingen des Projekts dar, da durch sie der Zugang zur Zielgruppe ermöglicht bzw. erleichtert wird. Hier sind vor allem die Treffpunkte und Beratungsstellen für Frauen, Migrantinnen und Seniorinnen in den Stadtteilen zu nennen. Zudem findet ein kontinuierlicher Austausch mit den Kooperationspartnern hinsichtlich thematischer Fragestellungen und Vorgehensweisen statt. Darüber hinaus besteht ein enger Kontakt zu wichtigen Akteuren aus den Bereichen Frauen, Gesundheit und Migration, wie zum Beispiel zu interkulturellen Frauenzentren, dem Netzwerk Frauengesundheit, den Plan- und Leitstellen für Gesundheit der Bezirke, zu Seniorinneneinrichtungen, Nachbarschaftsheimen, dem Quartiersmanagement, Beratungs- und Informationsdiensten für Spätaussiedler, Wohlfahrtsverbänden und insbesondere auch dem Gemeinde-Dolmetschdienst. Durch diese Kontakte wird das Projekt zum einen weiterverbreitet, zum anderen nehmen die Kooperationspartner auch Impulse aus dem Kursangebot auf und initiieren eigene Gesundheitsangebote. Durch verschiedene Aktivitäten, wie zum Beispiel gemeinsame Besuche der Kursteilnehmerinnen bei Einrichtungen des Gesundheitswesens im Stadtteil, trägt das Projekt dazu bei, die Frauen, die Kooperationspartner und die Gesundheitseinrichtungen im Bezirk in engeren Kontakt und Austausch zu bringen.
- Personen mit niedrigem beruflichen Status (z.B. ungelernte Arbeiter/-innen)
- Personen mit sehr niedrigem Einkommen (z.B. Personen im Niedriglohnsektor, Personen mit niedrigen Rentenbezügen)
- Personen mit niedriger Schulbildung (z.B. Personen ohne qualifizierten Schulabschluss)
- Migrant/-innen in schwieriger sozialer Lage
- 66 bis 79 Jahre
- 50 bis 65 Jahre
Beginn: 2004
Abschluss: kein Ende geplant
- Bewegungs- und Mobilitätsförderung
- Stressbewältigung
- Stärkung der individuellen Bewältigungsressourcen (z.B. Life skills, Resilienz)
- Selbsthilfe
- Stadtteil-/ Gemeinwesenarbeit, Nachbarschaftsnetzwerke
- Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune
- Nachbarschaftshaus / Stadtteilzentrum
- Beratungsstelle
Es liegt keine Dokumentation vor.
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Es ist bereits ein Ergebnisbericht vorhanden.
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